Einschätzung der TSG zum Spiel

[psycho]

SG TSG Wittenberg/TSV Griebo fordert Medaillenanwärter HBC II alles ab



Handball Anhaltklasse Männer von Kurt Fuchs



In der Anhaltklasse der Männer unterlag die Wittenberger Spielgemeinschaft dem klar favorisierten HBC Wittenberg II mit 19:20 Toren. Von der Tabellenkonstellation her ein erwartetes Ergebnis, vom Spielverlauf hingegen mitnichten.

Die Spielgemeinschaft fand im Unterschied zum Hinspiel sehr gut in die Partie. Die gut gestaffelte Abwehr ließ in den Anfangsminuten den torgefährlichen Rückraum der HBCer nicht zur Entfaltung kommen. Zudem stimmte das Rückzugsverhalten, so dass die Gäste kaum zu Tempogegenstößen kamen. Nach einem Doppelschlag von Martin Busch lag der Außenseiter in der zehnten Minute erstmals mit 3:2 in Führung. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, indem der mit neun Toren erfolgreichste Schütze der HBCer, Marcus Richter, sein Team letztmals beim 6:5 in Führung werfen konnte. Ab diesem Zeitpunkt übernahm zum Erstaunen aller Anwesenden der Underdog die Regie in diesem Spiel. Nach einem 4:0-Lauf der Gastgeber zog HBC-Coach Markus Lehmann mit einer Auszeit die Reißleine. Es gelang mit Umstellungen in Abwehr und Angriff den Gästen nur bedingt, dem Spiel neue Impulse zu setzen. Als von drei Gegenstößen der Gastgeber zwei im Tor des HBC landeten, war beim 11:8 der Drei-Tore-Abstand zur Pause wieder hergestellt.

Nach dem Seitenwechsel bestimmte zunächst die Spielgemeinschaft weiterhin das Geschehen auf dem Geläuf der Mehrzweckhalle in Griebo. Die letztendliche Schlüsselszene der Partie ereignete sich dann achtzehn Minuten vor dem Spielende. Nach einer Foulsperre schied auf Seiten der Gastgeber Allrounder Christian Höse verletzt aus. Ab diesem Moment musste die Deckung im Mittelblock umgestellt werden und im Angriff gelang es nicht mehr, den Druck auf die HBC-Abwehr wie zuvor aufzubauen. Trotz dieser Schwächung hatten es die Gastgeber aber in der Folgezeit immer noch selbst in der Hand das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Sie scheiterten aber immer wieder in aussichtsreichen Positionen am sich steigernden Gästekeeper Jörg Deutschmann. Er erwies sich in der Schlussviertelstunde als der große Rückhalt in den Reihen des HBC, der eine Aufholjagd überhaupt erst möglich machte. So scheiterten die Spieler der Spielgemeinschaft in dieser Phase gleich mehrfach vom Siebenmeterpunkt, mit freien Würfen vom Kreis und den Außenpositionen. Drei Minuten vor dem Abpfiff hatten die Gäste des HBC den Anschlusstreffer zum 17:18 erzielen können. Die Spielgemeinschaft schaffte es noch einen Treffer nachzulegen, aber die letzten drei Angriffe im Spiel blieben erfolglos. Hier fehlten jetzt Abgeklärtheit und Konzentration im Spielaufbau, Abschluss als auch in der Abwehr. Diese Schwächen nutzten die Gäste konsequent aus und kamen per Gegenstoß in den Schlusssekunden noch zu einem Erfolg, der den Spielverlauf in der zweiten Hälfte auf den Kopf stellte. Die Enttäuschung in den Reihen des Außenseiters war durchaus verständlich, denn sie hatten es in der Hand, den kursierenden Sprüchen über Derbys neue Nahrung zu geben. Andererseits wurde gegenüber den Spielen zum Saisonauftakt eine deutliche Leistungssteigerung nachgewiesen und mit diesem Spiel der Auftritt aus dem Hinspiel mehr als deutlich revidiert. Daran gilt es in der kommenden Woche beim Medaillenanwärter SV 07 Apollensdorf nochmal anzuknüpfen. Mit diesem Derby werden die Spieler der SG TSG Wittenberg/TSV Griebo ihre erste gemeinsame Spielsaison beschließen.



SG TSG Wittenberg/TSV Griebo

Bock, Christoph (Tor); Fischer, Ingo (Tor); Fuchs, Kurt; Busch, Martin (6);

Kohn, Johannes (1); Berger, Andy; Frischkemuth-Boecker, Dirk (5/4); Kuhn, Michael (2); Riedel, Olaf (3); Peper, Rene (1); Grasenack, Peter (1); Böttcher, Guido; Höse; Christian



SG TSG Wittenberg/TSV Griebo 7m 4/6 Strafen 6 min

HBC Wittenberg II 7m 1/2 Strafen 6 min