JspG HBC Wittenberg - SV Blau Rot Coswig 20:14 (7:8)
Ein Derby mit vielen Emotionen erlebten heute die zahlreichen Zuschauer in der renovierten Mehrzweckhalle zu Wittenberg. Am Ende standen jubelnde HBC-Mädels in der Hallenmitte und ließen sich von Ihren Fans feiern. Absolut verdient, dank der größeren kämpferischen Reserven. Dass, zwei Spieltage vor Saisonende schon die Silbermedaille gesichert wurde, erfuhr das Team erst etwas später. Mit einem souveränen 28:18 Auswärtssieg in Raguhn beförderten die Mädchen aus Gräfenhainichen die gastgebenden Finken aus dem Meisterschaftsrennen. So kommt es nun am letzten Spieltag in Gräfenhainichen zum Endspiel um den Anhalttitel. Mit einem Heimsieg nächste Woche gegen die SG Kühnau am vorletzten Spieltag können die Wittenbergerinnen sich das nötige Selbstbewusstsein holen. So würde man mit 2 Punkten Vorsprung in die Heide reisen und selbst bei einer Niederlage, mit einem Tor Differenz (bei mindestens 21 geworfenen Toren), noch Meister werden. Das Hinspiel gewann der HBC 21:20. Spannung ist also geboten.
Zum Spiel:
Gehandicapt durch Verletzungen und Krankheit gingen die Wittenbergerinnen mit nur 8 Spielerinnen in das Spitzenspiel. Die Begnung begann recht ausgeglichen, ohne große Höhepunkte. Auf Seiten der Gastgeberinnen wurden leider zu viele Chancen liegen gelassen, was zu einer 5:2 Führung für Coswig führte. Nach 8 Minuten versuchte das Trainerteam die Mannschaft in der fälligen Auszeit wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Leider wurde die harte Gangart der Blau-Roten, trotz 2 Verwarnungen und 2 Zeitstrafen in den ersten 11 Minuten, zu wenig bestraft. Besonders Spielmacherin Janine Gallin musste in dieser Phase sehr viel einstecken. Konsequent war der Sportfreund Jahn aus Jessen nur bei der Bestrafung der Wittenberger Bank. Bereits nach 11 Minuten hatte Coach Sven Jäger viele graue Haare, eine gelbe Karte und eine Zeitstrafe
In der 17.Minute sollte das Fass dann überkochen. Im Angriff zuvor wieder unsanft gestoppt und nicht regelkonform geahndet, beging Janine Gallin im Rückzugsverhalten ein Allerweltsfoul und wurde dafür mit 2 Minuten bestraft. Natürlich nicht einverstanden, ließ sie sich leider zu einer Geste gegenüber dem Schiedsrichter hinreissen und erhielt dafür die Rote Karte. Emotionen gehören zum Handballsport dazu und ein kurzer Griff an den Kopf ist nicht gleich eine Schiedsrichterbeleidigung. Ein wenig mehr Fingerspitzengefühl hätte in dieser Phase des Spiels zur Beruhigung der Gemüter beigetragen. Das schlechte Gewissen der Sportfreunde aus Jessen musste dann eine Coswiger Spielerin ertragen, die für ein grobes Foul ebenfalls den roten Karton gezeigt bekam. Auch hier wäre eine 2-Minuten Strafe ausreichend gewesen. Die HBC-Mädels nutzten die Verunsicherung und verkürzten zum Pausenpfiff auf 7:8.
Auch die zweite Hälfte begann wieder sehr ausgeglichen. Bis zum 9:11 konnten die Gäste ihre Führung behaupten. Dann begann jedoch das große Kämpferherz der Heimsieben zu schlagen. Eine sehr gute Saskia Ehrlich im Tor und 4 Tore in Folge führten zum 13:11. Coswig wehrte sich und konnte wieder zum 14:14 ausgleichen. Dies sollte allerdings 10 Minuten vor dem Ende der letzte Treffer der Gäste gewesen sein. Immer wieder angetrieben von einer überzeugenden Käthe Jäger hielten die Gastgeberinnen das Tempo hoch und erzielten noch 6 Treffer in Folge. Das 20:14 war der Lohn für eine hervorragende kämpferische Mannschaftsleistung. Nach der roten Karte war keine Wechselmöglichkeit mehr vorhanden. Alle stellten sich in den Dienst des Teams und spielten trotz erheblicher Blessuren durch. Ein stolzer Trainer musste in der Kabine mit den Tränen kämpfen und zollte allen Schützlingen seinen größten Respekt. Mit dieser Einstellung kann man erhobenen Hauptes in das Saisonfinale gehen.
Für den HBC/Apollensdorf siegten
:Saskia Ehrlich(Tor); Lea Brasin; Pia Zirnstein(1); Samantha Wagner(1); Käthe Jäger(11); Tia Kölling(2); Luisa Polack(3); Janine Gallin(2)
Trainerteam: Sarah Koplin; Julien Nater und Sven Jäger
Da staunt die Handballwelt.