Handball
Richter trifft aus allen Lagen
VON CARSTEN ROLOFF, 18.12.12, 19:07h, aktualisiert 18.12.12, 19:39h
Daisy Richter bot in Ilsenburg eine Glanzleistung. (FOTO: ENGELBERT PÜLICHER) Bild als E-Card versenden ILSENBURG/MZ. Einmal im Jahr zieht es die Handball-Stars im August nach Ilsenburg zum Klaus-Miesner-Gedenkturnier. Für den SC Magdeburg sind erste Plätze bei dieser Veranstaltung enorm wichtig für das Image. Die Handballerinnen des TV Askania Bernburg spielen fünf Etagen tiefer als der SCM, aber ihr Jubel in der Harzlandhalle war mindestens genauso lautstark wie der der Magdeburger Handballer bei Turniersiegen in Ilsenburg.
Die Saalestädterinnen gewannen nicht nur das Vier-Punkte-Spiel im Kampf gegen den Abstieg aus der Sachsen-Anhalt-Liga, sondern feierten bei einem direkten Kontrahenten den höchsten Saisonsieg. Die Askania-Sieben bezwang den Aufsteiger Ilsenburger HV mit 27:17 (14:9), hat sich damit etwas Luft im Tabellenkeller verschafft und den Abstand auf die Abstiegsplätze vergrößert.
"Die Mannschaft hat gegen Ilsenburg gezeigt, dass sie zu Unrecht so tief unten drin steckt. Der Gegner hatte nicht den Hauch einer Chance und war in allen Belangen unterlegen. Ich war sehr überrascht, dass wir diese Partie so eindeutig bestimmt haben", lautete das Fazit von Askania-Trainer Yves Luthe.
Die Gäste gaben von der ersten Minute den Takt vor, führten nach sechs Minuten mit 3:0. Nach dem gelungenen Start ließen die Saalestädterinnen sich nicht mehr vom Erfolgskurs abbringen. Die Gastgeberinnen konnten nach ihrem misslungenen Auftakt bis zur 20. Minute halbwegs dranbleiben (10:7 für Askania), doch in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit forcierten die Bernburgerinnen noch einmal das Tempo und zogen auf fünf Tore davon.
"Wir haben von allen Positionen Gefahr ausgestrahlt. Jede Feldspielerin konnte sich in die Torschützenliste eintragen. Torfrau Jeannette Becker war ein guter Rückhalt", erklärte Luthe und hob zwei Spielerinnen aus der geschlossen auftretenden Askania-Sieben noch heraus. "Claudia Winkler hat geschickt die Fäden gezogen, auf der mittleren Aufbauposition die Kombinationen klar angesagt, die dann von der Mannschaft konsequent durchgespielt wurden. Daisy Richter hat überragend getroffen." Die Rechtshänderin versenkte neun ihrer zehn Versuche von der schwierigen Rechtsaußenposition, auf der in der Regel Linkshänder eingesetzt werden.
So konnten die Gäste auch dank Winkler und Richter ihren Vorsprung nach dem Seitenwechsel kontinuierlich ausbauen. Über 18:12 (43.) und 22:15 (50.) zogen die Saalestädterinnen davon und gerieten aufgrund ihrer konditionellen Vorteile auch in der Schlussphase nicht mehr in Bedrängnis. "Wir haben nie nachgelassen und konnten immer noch eine Schippe drauflegen", sagte der Askania-Trainer.
Im letzten Spiel des Jahres können die Bernburgerinnen endgültig den Sprung ins gesicherte Mittelfeld schaffen. Die Askania-Sieben erwartet am Samstag in der Sporthalle Eichenweg den Neuling HBC Wittenberg. "Diese Partie ist für uns das nächste Vier-Punkte-Spiel. Der Aufsteiger steht zwar vor uns, ist aber wie meine Mannschaft noch längst nicht aus dem Schneider. Ein Erfolg wäre ein gelungener Abschluss einer schwierigen Hinrunde", so Luthe. [/color]Askania:
Becker; Winkler (2), Schachner (3), Richter (12 / 3), Müller (2), Farkas (1), Hädicke (1), Ketzer (4 / 2), Pajung (2)