Böse Osterüberraschung
Quelle: Von Andreas Richter / Mitteldeutsche Zeitung vom 10.04.2012
Am Montag lag der Auftritt seiner Damen schon zwei Tage zurück. Trotzdem war Jens Bertuleit, Trainer des HBC Wittenberg, immer noch stinksauer. Die 22:30-Niederlage des Sachsen-Anhalt-Liga-Teams gegen den TSV Niederndodeleben II hatte seine Spuren hinterlassen. Nicht nur, weil man am Sonnabend ausgerechnet gegen den Tabellenletzten verloren hatte. Jens Bertuleit haderte viel mehr mit dem Wie.
»Es war das zweite Mal in Folge, dass unsere Angriffsarbeit überhaupt nicht funktionierte«, erklärte der Coach am Telefon. Gegen Niederndodeleben war die noch nicht einmal den Leistungen eines Anhaltligateams würdig. »Was den Angriff betrifft, hätte ich auch allein mit Sandra Reuter zum Spiel fahren können. Von den anderen war nichts zu sehen«.
Bis zum 11:9 sah die Handballwelt der Lutherstädterinnen noch halbwegs in Ordnung aus. »Da dachte ich, dass das was werden könnte. Ich hatte ja gefordert, dass wir die zwei Punkte mitnehmen.« Doch da sollte sich Jens Bertuleit eben täuschen. Mit fortschreitender Dauer brach seine Mannschaft immer mehr ein. »Ganz ehrlich? Ich wäre am liebsten aus der Halle gerannt, man mochte gar nicht mehr hinschauen.« Ein Beispiel: »Am Donnerstag hatten wir noch intensiv das Überzahlspiel trainiert. Und was passiert am Sonnabend? Bei drei Überzahlsituationen für uns macht der Gegner die Tore, nicht wir.« Bertuleits Fazit: "Es war ein erschreckendes Spiel, wir können das anders."
In der laufenden Woche will der Coach die Begegnung noch einmal intensiv auswerten. »Da werden wir um einige ernste Worte nicht herumkommen. Die müssen aber sein.« Denn am kommenden Wochenende will Bertuleit so etwas nicht noch einmal erleben.
HBC Wittenberg: Stefanie Krüger, Lisa Knobel - Sandra Reuter (11), Katja Richter (3 / 1), Stefanie Janihsek (6), Paula Ehrig, Sandra Koos, Sandra Weiß (2).