Bericht aus Schkopau

[Lutzer]

Herzschlagfinale mit Punkteteilung

Ck. Im letzten Heimspiel des Jahres gastierte der HBC Wittenberg in der Merseburger Rischmühlenhalle. Die Spieler des MSV Buna Schkopau schienen ihre Regenerationspause nach dem letzten Spiel gut genutzt zu haben, denn obwohl Alex Fronek und Paul Dietze weiterhin auf der Verletztenliste stehen, konnte Coach Harry Renner wieder auf die frischen Kräfte von Karsten Hennicke und Robert Kern vertrauen. Nicht zuletzt auch auf Denny Wagner, dessen Wurfarm im letzten Spiel gegen Köthen noch so schmerzlich vermisst wurde.

Der Tabellendritte aus Wittenberg ging am vergangenen Samstag als Favorit in die Begegnung – doch von diesem Status war zu Beginn des Spiels überraschend wenig zu spüren. Denny Wagner markierte durch einen sehenswerten Treffer unters Lattenkreuz den ersten Treffer des Spiels, der die stärkste Phase der Hausherren in der ersten Hälfte einläutete. Von Beginn an agierte man hinten wie vorne konzentriert. Besonders die Offensive wusste zu überzeugen. Aus einer knappen 2:1 Führung heraus konnte sich der MSV auf 6:1 absetzen. Der Ball lief gut und gleichzeitig überhaupt nicht beim HBC, was eine frühe Auszeit in der zwölften Spielminute nach sich zog. Diese Zäsur brachte die bis dahin stark aufspielenden Hausherren aus dem Konzept, was sich in Abstimmungsproblemen und technischen Fehlern äußerte. Die Wittenberger hingegen schienen jetzt erst so richtig wach geworden zu sein und drehten innerhalb von vier Minuten das Spiel vom 7:2 zum 7:9. Beide Mannschaften demonstrierten im ersten Durchgang Licht und Schatten, doch kurz vor der Pause blieb es bei einem knappen Vorsprung für die Gäste. Überschattet von der Roten Karte gegen Oliver Fronek musste sich der MSV in der Pause nun Gedanken um seinen Rückraum machen.

Nach Wiederanpfiff entwickelte sich das Spiel genau spiegelverkehrt zur ersten Hälfte: Der HBC marschierte und hielt den MSV mit vier, fünf Toren auf Distanz. Das zwischenzeitliche 17:22 schien wie so oft die vorsichtigen Hoffnungen auf einen Sieg, den der eine und auch der andere Zuschauer nach der starken Anfangsphase der Merseburger gewähnt hatten, zu zerstören. Doch wie in der ersten Viertelstunde, so entfesselte Buna im Schlussviertel abermals einen brachialen Sturmlauf auf das Wittenberger Gehäuse. Plötzlich stand es nur noch 21:22 – alles wieder auf Anfang, die Gäste wackelten gewaltig und das Spiel stand abermals auf der Kippe. Die letzten Augenblicke der Begegnung gehörten dem MSV: Gegentor zum 23:24, darauf folgte der Ausgleich, Ballbesitz HBC – Fehlwurf! Noch 15 Sekunden auf der Uhr und die Grüne Karte der Hausherren. Noch einmal wurden die Köpfe zusammengesteckt, um vielleicht noch den Spielzug zum Sieg zu erdenken. Dennoch mahnte Co-Trainer Christian Gast zur Vorsicht: „Der Punkt geht vor! Keine wilden Sachen!“

Wiederanpfiff, letzter Spielzug der Begegnung. Die Laufwege haben gestimmt, doch der K.O. für die Gäste blieb aus: Das Ende der Passstafette bildete ein Fehlpass. So trennten sich der MSV und der HBC in einem zum Schluss noch einmal hochspannenden Spiel 24:24 unentschieden. Vielleicht wäre für den MSV mit mehr Zeit auf der Uhr noch der Sieg drin gewesen, da man wie zu Spielbeginn im Rhythmus war und das Spiel steuern konnte. Aber am Ende des Tages darf man mit einem Punkt gegen Wittenberg höchst zufrieden sein, was Coach Harry Renner ebenso sah: „Am Anfang haben wir dominiert, danach wurden wir lange Zeit noch deutlicher dominiert. Am Ende hat man aber wieder gesehen, wozu wir in der Lage sind, wenn wir zu unserem Spiel finden. Wenn wir aus diesem Spiel etwas mitnehmen können, dann ist das die Leistung der letzten Viertelstunde.“



Pretzsch; Richter; Wagner (8/3); Kern (5); Volkmann (4); Giesecke, Grohmann, Hennicke (je 2); Oliver Fronek (1); Maik und Marcus Renner, Bauermeister

Quelle: https://www.facebook.com/notes/msv-buna ... 1969985808